Grüner Star – Wissen

Grüner Star – Krankheitsbild und Behandlungsmethoden

DDr. Kocmut bietet aufgrund der langjährigen Erfahrung ein sehr umfangreiches Spektrum an umfassen Augenbehandlungen.

Die Erkrankung tritt grundsätzlich beidseitig auf, auch familiär gehäufte Erkrankungen werden beobachtet, ohne daß man direkt von einer Erblichkeit sprechen kann. Sind aber Angehörige (Eltern oder Geschwister) bereits erkrankt, sollte man recht oft den eigenen Augendruck kontrollieren lassen.

Ein erkanntes Glaukom muß sofort behandelt werden. Zumeist genügt es, regelmäßig Augentropfen zu applizieren. Hierbei gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Medikamente: die einen, z.B. Pilocarpin, wirken durch Verengung der Pupillen fördernd auf den Abfluß des Kammerwassers, das in einer Art Gulli (Schlemmscher Kanal) im Auge versickern kann. Die anderen, als Betablocker bekannt, reduzieren die Produktion der Augenflüssigkeit und sind weitgehend frei von Nebenwirkungen. Entdeckt wurde ihre Wirkung durch Zufall, als sich bei der Behandlung Herzkranker mit Betablockern auch deren Augendruck regulierte. Herzkranke und Asthmatiker jedoch müssen vor der Verwendung von Betablockern wegen möglicher Nebenwirkungen mit ihrem Internist sprechen. nach wie vor aber spielen auch die pupillenverengenden Mittel (Miotika) in der Glaukombehandlung eine große Rolle. Sie führen jedoch vor allem bei jüngeren Menschen zu  stärkeren unerwünschten Nebenwirkungen. So ändert sich der Augenbrechwert im Sinne einer vorübergehenden Kurzsichtigkeit, die starke Verengung der Pupille wirkt störend und die Sehschärfe in der Dämmerung wird deutlich herabgesetzt. Kraftfahrer können durch die Veränderung ihrer Sehleistung im Sinne einer Kurzsichtigkeit und die Herabsetzung des Dämmerungssehvermögens an die Grenze der Kraftfahrtauglichkeit gelangen, müssen also u.U. ihren Wagen stehen lassen. Diese Erscheinungen treten bis zu mehreren Stunden nach der Tropfenapplikation auf. Von Vorteil ist lediglich eine Zunahme der Schärfentiefe beim Sehen und eine verminderte Blendempfindlichkeit durch die enge Pupille. Dafür ist es für sie „dunkler“ als für andere und deshalb gefährlich. Kann der Druck durch Augentropfen eingestellt werden, so müssen diese „lebenslänglich“ verwendet werden. Daß man sich außerdem nicht aufregen soll, das Rauchen einstellen muß, dafür aber mal ein Gläschen Wein trinken darf, sind weitere Richtlinien, die nicht immer befolgt werden. Von „Glück“ dagegen kann der reden, der mit einem Glaukomanfall in eine Klinik eingeliefert wird, weil man ihm an einigen Orten als erste Maßnahme einen kräftigen Schluck Whisky geben wird. Dieser soll durch Entwässerung den Augendruck senken. (Ob das die Kasse zahlt?!) Eine Dosiswiederholung ist aber nicht vorgesehen!

Besser ist in Problemfällen dann doch die Operation, von der es zahlreiche Methoden gibt, deren neueste mit Laser am wenigsten belastet, da hier nicht „mit Messer und Gabel“ operiert wird, sondern nur mit Licht. Die Erfolgsquote liegt hier zwar etwas niedriger als bei anderen Methoden, dafür ist aber das Risiko geringer. Reicht dieser Eingriff nicht aus, gibt es noch eine ganze Palette anderer Operationen, bei denen im Prinzip immer eine neue Abflußmöglichkeit geschaffen wird, um das drohende Schicksal der Erblindung aufzuhalten. Bei diesen Operationen wird das Kammerwasser unter die Bindehaut geleitet, von wo es über die Venen abfließen kann. Zu diesem Zweck muß ein künstlicher Kanal gebohrt werden, der dann mit Bindehaut abgedeckt wird. Im allgemeinen ist der Druck dann reguliert. Abermalige postoperative Drucksteigerungen können wiederum mit Augentropfen behandelt werden, in seltenen Fällen sind weitere Eingriffe erforderlich. Oft liegt der Grund für einen schweren Verlauf aber in der zu späten Diagnosestellung. Daher noch einmal den wichtigsten Rat: regelmäßig alle ein bis zwei Jahre zum Augenarzt, wenn Sie das Alter von 40 Jahren überschritten haben, in Problemfällen aber auch schon früher. Bedenklich ist die neue Feststellung, daß Glaukom bei sitzenden (Schreibtisch-) Berufen etwa doppelt so oft auftritt wie bei körperlich arbeitenden Personen, besonders wenn Streß damit verbunden ist. Sollte man deshalb vielleicht dem japanischen Beispiel folgen und alle Stunden für fünf Minuten Ausgleichssport im Büro machen?? Neben der Erhöhung des körperlichen Wohlbefindens verbessert diese Verfahrensweise auch das Betriebsklima – zumindest wird es so aus Fernost berichtet.